5/14/2013

Time goes by

 Es ist unglaublich wenn man sich einmal vorstellt, dass es genau nur noch 3 Monate sind die ich in die diesem wunderschönen Land verbringen darf! So viel habe ich schon erlebt und dazu gelernt und es ist alles schon ein Teil von mir geworden. Man fragt sich wie es wieder in Deutschland wird und was von Afrika bleibt, doch zum Glück sind es ja noch ein paar Monate bis dahin. 


Seit dem letzten Mal ist sehr viel passiert: 
An einem Sonntag haben wir an dem  Gottesdienst in Meyers Kirche teilgenommen um anschließend für Studenten die uns an einem Tag aushelfen können, zu werben. Der Andrang war zu Beginn sehr groß, doch leider haben viele zu Anfang gesagt, dass sie auf jeden Fall teilnehmen wollen, doch genau die Euphorischen sind dann nie wieder aufgetaucht. Das war etwas schade und hat uns alle enttäuscht, trotzdem haben wir inzwischen 10 Studenten die wirklich regelmäßig kommen und uns mit den Kindern bei den Hausaufgaben helfen.

Leider gab es auch traurige Ereignisse und wir alle waren wirklich bestürzt als wir erfahren haben, dass eine Mutter von Mosaic gestorben ist. Zu der Beerdigung sind wir natürlich gegangen um die Kinder zu unterstützen und dem Vater bei zu stehen. Es war wirklich sehr traurig und alle haben viel geweint. Es war auch total anders als Minas Beerdigung, die ja bei ihr zuhause stattgefunden hat. Bei Emmas Beerdigung waren wir in einer großen Kirche und es waren sehr viele Menschen da und der Chor war viel größer. Die größte Überraschung war, als ein weißer Priester angefangen hat in Tswana zu predigen.


Anfang März war ein Kamera Team aus Deutschland bei Mosaic die für einen deutschen Sender eine kleine Dokumentation gemacht haben. Wir haben sie an einem Tag dann mit genommen und sie konnten filmen was wir so mit den Kindern tun und wie wir morgens bei Elsa arbeiten.

Ende März und Anfang April hatten die Kinder Ferien, also haben wir uns ein Holiday Program für den Dienstag und Donnerstag der zwei Wochen überlegt. Den ersten Tag haben wir eine Wasserrutsche gemietet und die Kinder hatten wahnsinnig Spaß. Gemeinsam haben wir dann Hotdogs gegessen und alle waren in allgemeiner Party Stimmung. Auch wenn es leider nicht so warm war, sind alle Kinder zitternd und bibbernd immer wieder über die Rutsche gehüpft. Am Donnerstag sind wir dann mit den großen Kindern zu Abraham Kriel gegangen und dort konnten sie den ganzen Tag im Pool schwimmen oder Fußball spielen. Mit den Kleinen sind Nora und ich zu einer Toddler Farm, in der Nähe vom Kinderheim gegangen. Leider hatten wir kurz bevor wir ankamen einen kleinen Auffahr Unfall und Nora musste zur Polizei und den ganzen Papier Kram klären. Zum Glück ist keinem der Kinder etwas passiert und der Chef von Berts Bricks, von dem ein Laster uns aufgefahren ist, war wirklich sehr nett und zuvorkommend. So hatten wir keine Probleme, außer dass das Auto hinten total kaputt war. Die Toddler Farm war trotzdem total schön und die Kinder konnten Esel und Pony reiten, Hühner streicheln und es gab einen riesen großen Spielplatz wo sie sich austoben konnten. Den nächsten Dienstag haben wir dann gemeinsam mit ein paar Kindern den Container mit dem Werkzeug bunt angemalt. Mit den anderen haben wir Video spiele gespielt oder etwas gebastelt. Für die älteren Mädchen haben Nora und Ich extra einen Beauty Day gemacht und es war sehr spaßig mit den Kindern sich Gesichtsmasken auf das Gesicht zu schmieren und anschließend die Nägel zu lackieren. Die Mädchen waren sehr begeistert, besonders von dem Henna Tattoo, dass ich ihnen mit natürlicher Henna Farbe aufgemalt habe. Meine Hand tat danach aber auch sehr weh. Insgesamt waren die Ferien und das Programm sehr erfolgreich und haben uns und den Kindern wahnsinnig Spaß gemacht.

Der April war dann der Monat der Trainings. An einem Tag haben wir mit Tyler unserem Englisch Lehrer ein ESL Training gemacht. ESL steht für Easy Steps Learning und soll uns helfen wie wir effektiv den Kindern Englisch beibringen können. Nach dem Training hatte ich wirklich viele neue Ideen und Tyler hat uns einen Haufen an Material mit gegeben. Das nächste Training war das Word Works Training im Kinderheim. Dazu kam eine der Chefs von Word Works extra aus Kapstadt um uns und anderen Freiwilligen Word Works beizubringen, sodass wir es mit den Kindern anwenden können. Word Works ist ein Programm, bei dem ein Freiwilliger immer mit den gleichen 2 Kindern ein Buch liest, dazu etwas schreibt und malt. Es ist so gedacht, dass man mit Spaß den Kindern Englisch lesen und schreiben beibringt. Das Programm ist wirklich viel versprechend und wir von Mosaic mussten uns überlegen wie wir es auf unsere Kinder anwenden können. In der nächsten Woche hatten Nora und Ich dann das Siyafunda Computer Training, welches uns dazu ausbildet Menschen ohne jegliche Computer Kenntnisse zu unterrichten. Dies hat mich dann auch dazu angespornt eine Computer AG bei Mosaic einzuführen, sodass die Kinder selbständig googeln können oder Word Dateien erstellen.

Ende April haben wir dann angefangen die Wände im neuen Training Center, welches die letzten Wochen gebaut wurde, die Wände, Decken und Fenster zu streichen. Jeden Morgen waren wir also anschließend voller Farbe und da es eine Öl-basierte Farbe war, musste man sie sich regelrecht von der Haut kratzen. Es war sehr anstrengend hat aber trotzdem auch sehr viel Spaß gemacht und zu wissen dass man immer ein Teil von diesem Gebäude sein wird ist sehr ermutigend. Das neue Training Center wird sehr viel Vorteile bringen und man kann gezielter mit den Kindern lernen und man hat einfach viel mehr Möglichkeiten. An diesem Gebäude sieht man auch wieder einmal die Entwicklung die Mosaic durchlebt und wie schnell sich etwas verändern kann.

An einem Wochenende war ich dann mit ein paar anderen Freiwilligen auf einer Touristen Tour durch Soweto. Ein Backpacker bietet dazu eine geführte Fahrrad Tour durch Soweto mit Bier kosten und Kuh kopf essen, an. Es war sehr interessant und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht durch die Gegend zu fahren und dabei die Unterschiede der Lebensweisen zu sehen.  Anschließend sind wir nach Johannesburg, Melville gegangen. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich auf den Roof Top Market, der bekannt für seinen Afrikanischen Touristen Souvenirs ist, jedoch war dieser wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und so waren wir auf einem anderen Markt, bei dem man auch sehr viel Krimskrams kaufen konnte.

An einem Freitag habe ich den Kindern den Schwarzwald vorgestellt und es hat sehr viel Spaß gemacht den Kindern etwas aus der eigenen Heimat zu erzählen. Vor Allem wissen sie nur sehr wenig über andere Länder und Bräuche und auch wenn sie nicht die besten Zuhörer sind, haben sie sich doch sehr interessiert. Nach der Präsentation haben wir noch gemeinsam Schwarzwälder Kirsch Torten aus Papier gebastelt.

Jetzt sind es nur noch drei Monate und ich bin sehr gespannt was alles passieren wird. Man reflektiert jetzt schon ein bisschen die Zeit die man schon hier verbracht hat und ich spüre schon wie sehr ich mich verändert hat und ich selbstsicherer und gelassener durch das Leben gehe. Trotzdem fehlt mir Zuhause und besonders die Präsentation vorzubereiten war manchmal sehr hart, da einem auch bewusst wird, wieso man doch gerne auch Zuhause ist. Ich weiß aber auch jetzt schon, dass mir die Kinder so unglaublich arg fehlen werden und es wahrscheinlich der schwerste Abschied überhaupt sein wird. Ich würde sie alle am liebsten mit nach Deutschland nehmen.

Aber bis ich meinen Koffer packen muss ist ja zum Glück noch etwas Zeit
Bis dann, sharp

Odirile in der Toddler Farm

Die Waterslide

Special Activity im Panarottis Pizza essen

Die Mosaic Fashion Show

Die fleißigen Maler

Black Forest Cherry Cake basteln (danke an Ingrid für die Idee)

Fahrrad Tour in Soweto

In Soweto

Lea, Nora und Ich

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