Orapeleng am "posen" |
34 Grad, gefühlte 38. Genau so ist der Sommer in Südafrika. Nur
dass es sich eher wie 40 Grad anfühlt. Das Wetter passt aber auch zu der
typisch langsamen Mentalität der Südafrikaner. Aufgrund der Hitze und der
Bitten der Kinder haben wir dann auch beschlossen mit ihnen an den Pool im
Kinderheim zu gehen. Das ist für sie jedes Mal das Highlight! Es ist auch immer
schön zu sehen wie sehr mit ihnen mit dem Pool eine Freude machen kann.
Besonders die Kleinen genießen es und planschen fröhlich im Wasser herum.
Natürlich nur im flachen denn schwimmen können vielleicht 3 oder 4 Kinder.
James (ungefähr 8 Jahre alt) versucht immer zu schwimmen und jedes Mal wenn er
wieder auftaucht sperrt er seine Augen ganz weit auf und japst wie ein Fisch.
Das ist immer sehr lustig anzusehen. Es gibt also immer ein großes Planschen.
Nach der Pool-Sause müssen wir dann immer die liegen gebliebenen Klamotten,
Schuhe und Handtücher einsammeln und den Kindern geben, da sie es einfach
vergessen.
Im Moment proben wir auch ganz viel für unsere anstehende
Christmas Show am ersten Dezember. Da ich für die Gumbootdance Gruppe zuständig
bin und dazu das eine Mädchen ist es schwer manchmal die Jungs zu motivieren.
Doch nach einer ordentlichen Standpauke hatten dann auch die letzten Gumboots,
die eigentlich wollten dass ich ihnen neue kaufe. Gumbootdance kommt von den
Minenarbeitern und ist ein Rhythmus Tanz bei dem man mit den Gummistiefeln
stampft und auf sie schlägt. Damals haben sich die Minenarbeiter so
unterhalten, da sie in den Minen nicht sprechen durften. Es macht wahnsinnig
viel Spaß! Manchmal ist es schwer mit den Jungs zu proben, da es einfach die
Tswana Mentalität ist, sich gegenseitig auszulachen wenn man etwas falsch macht…
So musste ich immer darüber hinwegsehen und manchmal einfach langsam die
Schritte aneinander setzen. Ich glaube ich habe sie dann auch beeindrucken
können, als ich es schneller konnte als einer der Jungs. J Es ist immer noch
schwer richtig zu proben, da die Jungs (oder die Schwarzen allgemein) sehr
gerne reden. Also stehen wir immer da, ich warte darauf dass sie fertig diskutieren,
bis dann Elias, der beste Gumboot Tänzer, mal mit dem ersten Schritt anfängt.
Ich hoffe wir schaffen es noch bis zum 1sten, aber ich bin ganz zuversichtlich
und habe Vertrauen in die Jungs. Ein Video wird es ganz wahrscheinlich auch
dann geben.
Freitag haben wir wieder einmal ein Land vorgestellt.
Diesmal war es Indien und besonders ich habe mich sehr darüber gefreut, denn es
ist schön auch von seinen eigenen Erfahrungen von einer Kultur berichten zu
können. Gemeinsam mit den Kindern haben wir dann ein Curry gekocht. Die
Jüngeren und die Jungs haben Kartoffeln, Blumenkohl, Zwiebeln und so weiter
geschnitten und ich habe mir drei Mädels geschnappt und mit ihnen alles
angebraten und zu einem leckeren Curry werden lassen. Ich konnte ihnen alles
überlassen und habe ihnen nur mit dem Rezept geholfen. Man merkt einfach wie selbstverständlich
es für sie ist, beim Kochen zu helfen. Natürlich reden sie auch sehr viel
Tswana untereinander und manchmal hörte man dann das Wort Monati (schön) heraus
wenn sie von dem Essen geredet haben. Das Curry hat sehr gut geschmeckt und war
auch typisch indisch scharf, was wahrscheinlich daran lag, dass die Mädels es
mit dem Gewürz ein wenig übertrieben haben. Aber es hat einfach wahnsinnig viel
Spaß gemacht und war ein schönes Ende der Woche.